19.11.2018 | XII. Demograf. Forum
19.11.2018 | XII. Demograf. Forum
Holger Scholze moderiert die Veranstaltungsreihe "Demografisches Forum" des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus seit ihrem Beginn im März 2013.
Thema
Wohin mit Methusalem?
Medizinische Herausforderungen einer alternden Gesellschaft
Ort
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Haus 21 / EG
Hörsaal und Gartenhalle des Universitäts-Kinder-Frauenzentrums
Eingang Pfotenhauerstraße
01307 Dresden
Datum
Montag, 19. November 2018, 19:00 Uhr
Begrüßung
- Prof. Dr. D. Michael Albrecht
Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden
Gesprächspartner
- Prof. Dr. Andreas Hoff
Dekan der Fakultät für Sozialwissenschaften der Hochschule Zittau/Görlitz sowie Professor für Soziale Gerontologie - Prof. Lorenz Hofbauer
Direktor des Universitäts-Centrums für Gesundes Altern am Universitätsklinikum Dresden - Prof. Markus Donix
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Leiter des Forschungsbereichs Gerontopsychiatrie und Leiter der Universitäts-Gedächtnisambulanz - N. N.
Vertreter aus der Politik
Moderation
- Holger Scholze
Inhalt
Studien zum demografischen Wandel warten für ganz Sachsen mit beeindruckenden Zahlen auf. So soll etwa bis 2030 die Einwohnerzahl der Stadt Hoyerswerda um dreißig Prozent sinken. Schon heute ist dort jeder Dritte über 65 Jahre alt. 2030 soll bereits jeder Zweite älter als 61 sein.
Dieses Beispiel zeigt: die deutsche Gesellschaft steht vor einem Umbruch. Denn Hoyerswerda ist kein Einzelfall. Im ganzen Bundesgebiet und im besonderen Maße in Sachsen zeigt sich, dass die Infrastruktur in den kommenden Jahren vor allem den besonderen Bedürfnissen einer gealterten Bevölkerung Rechnung tragen muss, um Missstände in der Versorgung zu vermeiden. Dies gilt insbesondere für die Patientenversorgung.
Für das Gesundheitssystem bedeuten die demografischen Veränderungen der nächsten Jahre in erster Linie eine Zunahme von alten und vielfach geriatrisch erkrankten Patienten. Vor diesem Hintergrund wird es zukünftig immer wichtiger, dass Ärzte bei der Versorgung älterer Menschen institutions- und fachübergreifend zusammenarbeiten. Senioren leiden nicht selten an mehreren Erkrankungen gleichzeitig oder aber haben besonders komplexe Gesundheitsprobleme, die einer Bündelung medizinischen Know-hows bedürfen. Während Menschen in den Ballungsräumen aufgrund der Nähe zu einer Vielzahl von Fachärzten einen verhältnismäßig guten Zugang zu den entsprechenden Leistungen haben, bleiben Menschen in ländlichen Regionen aufgrund von infrastrukturellen Schwächen und altersbedingt eingeschränkter Mobilität schnell unterversorgt.
Doch wie kann eine Bündelung medizinischen Know-hows jenseits der Ballungszentren konkret funktionieren? Sind Medizinische Versorgungszentren mit einem Schwerpunkt auf geriatrischer Behandlung ein Baustein im Versorgungskonzept der Zukunft? Können diese Zentren wirtschaftlich arbeiten und zugleich altersspezifische Themenschwerpunkte wie internistische, psychiatrische oder neurologische Erkrankungen in ihrer Gesamtheit erfassen und behandeln? Oder sind Zentren der Altersmedizin für eine in ihrer Mobilität eingeschränkte Bevölkerung ein rückwärtsgewandter Ansatz? Wie kann es gelingen, dass in ländlichen Regionen, in denen überproportional viele alte Menschen leben und nur unterproportional wenige Fachärzte aller Bereiche beheimatet sind, Versorgungsstrukturen geschaffen werden, die auch die medizinische Versorgung von älteren Patienten sicherstellen?
Die Zukunft der Gesellschaft scheint geprägt von Gegensätzen. Es gilt, das bestehende Gefälle zwischen alt und jung, zwischen Stadt und Land, das sich aufgrund der steigenden Anzahl betagter Menschen zukünftig noch weiter verstärken wird, besser als bisher auszutarieren. Die Frage nach der Zukunft der Altersmedizin ist elementar, um Versorgungslücken zu vermeiden und dem schon heute absehbaren demografischen Wandel wirksam zu begegnen.
Im XII. Demografischen Forum sollen die wechselseitigen Aspekte des demografischen Wandels und der Altersmedizin thematisiert werden und gemeinsam mit Referenten aus Politik, Gesellschaft und Medizin diskutiert werden.
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